Name
Der Name Spinell leitet sich entweder vom lateinischen Wort „spina“ (Dorn) – wegen seiner charakteristischen achtflächigen Kristalle – oder vom griechischen Wort „spintharis“ (Funke) ab, in Anspielung auf seine strahlenden Rottöne.
Chemische Komposition des Spinell
Der Spinell ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Oxide und Hydroxide“ und ist chemisch gesehen ein Magnesium-Aluminat.
Herkunft des Spinell
Zu seinen Hauptquellen gehören Myanmar (Mogok) Madagaskar, Sri Lanka, Tadschikistan, Tansania und Vietnam. Bedeutende Lagerstätten liegen in der Region Mahenge im südzentralen Tansania (einem Kalkplateau berühmt für seine feinen Spinelle), in Tundura im entlegenen Südosten Tansanias und in Zentralvietnam in der Region Luc Yen.


Geschichte des Spinell
Obwohl der Edelrote Spinell im Jahr 1587 als eigene Edelsteinspezies anerkannt wurde und seit 1783 wissenschaftlich vom Rubin zu unterscheiden ist, wurde er noch bis zum 19. Jahrhundert mit dem Rubin verwechselt. Sowohl der legendäre 352-karätige „Timur- Rubin“ als auch der 170-karätige „Rubin des Schwarzen Prinzen“ in den britischen Kronjuwelen im Tower von London sind tatsächlich Spinelle!
1415 trug der englische König Henry V. einen Helm, der mit Edelsteinen besetzt war. Darunter befand sich der „Rubin des Schwarzen Prinzen“, der seit diesem Tag den Beinamen „Edelstein des Sieges“ trug. Während dieser Schlacht tötete der französische Befehlshaber beinahe König Henry mit einem Schlag auf dessen Kopf. Überraschenderweise wurde die Wucht des Schlags vom Spinell abgewehrt und rettete das Leben des Königs. So konnte König Henry seine Truppen zu einem scheinbar unmöglichen Sieg führen. Bei den wenigen weiteren Erwähnungen wird der Spinell oftmals mit Alchimisten und Zauberern in Verbindung gebracht. Einigen Meistern der „Dunklen Künste“ wird nachgesagt, dass sie den Spinell nutzten, um Dämonen zu beschwören und sich mit ihm in Form von Amuletten gegen Feuer zu schützen. Eine Geschichte erzählt allerdings auch davon, dass der Edelstein jemanden als Praktizierenden der „Schwarzen Magie“ enttarnen konnte.
Charakteristika des Spinell
Spinelle kommen in einer Fülle von Farben wie Blau, Orange, Pink, Lila und eben Rot vor. Gelegentlich werden auch Farbwechsel-Varietäten gefunden, die ihre Farbe von einem hellen Graublau bei Tageslicht zu einem hellen Lila unter Kerzenlicht wandeln. Beim Spinell sind sehr satte, reine Rottöne mit einer guten Transparenz der Richtwert. Spinelle sind beständige Edelsteine und perfekt geeignet für jede Art von Schmuck, und werden meistens im Kissen-, Oval- oder Rundschliff facettiert. Wegen ihrer Einzelbrechung, ihrer oft hervorragenden Transparenz und der reinen Farbtöne wirken Spinelle gewöhnlich reiner und heller als der Korund.
Der Spinell ist zudem immer vollkommen natürlich und unbehandelt, was ihn noch besonderer macht.
Pflege des Spinell
Der Spinell darf zwar einer Dampf-, jedoch keiner Ultraschallreinigung unterzogen werden.
Spinell -Varietäten
Zu den bekanntesten Varietäten zählen der Blaue Spinell, der Rote Spinell und der Pinkfarbene Spinell. Weitere Spinell-Varietäten mit historischen oder neuen Präfixen sind Almandin-Spinell (violett), Balas-Rubin , Kobaltblauer Spinell (ähnelt feinen Saphiren und erhält seine Farbe durch Cobalt), Flammen-Spinell (orange-rot), Gahnit (grünliche oder bläuliche, zinkreiche Varietät), Edelroter Spinell (rubinrot) und Rubicell (gelb bis orange).
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Edelroter Spinell
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Schwarzer Spinell
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Fancy Spinell
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Lavendel Spinell
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Blauer Spinell
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Kobaltblauer Spinell
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Purpurfarbener Spinell
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Pamir Spinell
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Pinkfarbener Spinell