Name
René Just Haüy gab ihm seinen Namen abgeleitet vom griechischen „Diaspora“ (διασπείρειυ, dt. „verstreuen“) wegen der Rissbildung bei hohen Temperaturen.
Chemische Zusammensetzung des Farbwechsel-Diaspors
Der Farbwechsel-Diaspor (Aluminiumoxidhydroxid) kann Spuren von Eisen, Chrom, Titan und Mangan enthalten, die wahrscheinlich für seinen einzigartigen Farbwechseleffekt verantwortlich sind.
Herkunft des Farbwechsel-Diaspors
Den Farbwechsel-Diaspor gibt es nur an einem einzigen Ort auf der Welt. Der passenderweise auch als „Osmanischer Edelstein“ bekannte Edelstein ist die äußerst seltene Farbwechsel-Varietät des Minerals Diaspor vom Berg Ilbir in Anatolien in der südwestlichen Türkei. Die weltweit einzigen kommerziell genutzten Lagerstätten von Diaspor liegen in der Türkei. Erst seit 2006 wird der Edelstein kommerziell abgebaut. Er wird direkt aus dem Bauxit Muttergestein gewonnen, das hauptsächlich aus Böhmit, Diaspor und Gibbsit besteht. Inzwischen wird der Farbwechsel-Diaspor nicht mehr nur aus einer einzigen Mine, sondern aus mehreren zu dieser Lagerstätte gehörtenden Minen abgebaut. Bis Mitte der 1980er wurde er noch in kleinem Rahmen von Hand geschürft.
Geschichte des Farbwechsel-Diaspors
Zwischen den frühen 1950er Jahren und 1972 wurden Diasporkristalle in den Bergen von Ilbir ausgiebig von der türkischen Regierung untersucht. 1972 erwarb die Etibank die Bergbaurechte an allen türkischen Lagerstätten und begann in den ursprünglichen Minen auf den Bergen Kucukcamlik und Buyukcamlik Bauxit abzubauen. Das kommerzielle Facettieren begann in den frühen 80er Jahren, doch bereits 1982 stellte die türkische Regierung alle Abbauaktivitäten der Etibank ein. Viele Diasporkristalle wurden gewonnen und von der Firma Euro-Asia Limited nach Übersee verschickt, die sie 1994 in den Markt einführte. 2005 wurden alle anatolischen Minen durch eine öffentliche Auktion privatisiert und das Unternehmen Milenyum Mining Co. eröffnete die Mine 2006 wieder.
Der Diaspor hat verschiedene Handelsnamen, darunter Anatolit, Osmanit, Türkischer Diaspor, Turkisit sowie verschiedene weitere registrierte Namen.
Charakteristika des Farbwechsel-Diaspors
Der Farbwechsel-Diaspor, unbestreitbar schön, hat einen gut entwickelten und höchst attraktiven Farbwechsel in unterschiedlicher Beleuchtung. Je nach Lichtquelle zeigt er unterschiedliche Körperfarben: Kiwigrün mit kanariengelben Blitzen im Tageslicht, champagner- bis ingwerfarben (pastelliges bis mittleres Orange, bräunliches Gelb) bei traditioneller Innenbeleuchtung (fluoreszierend) und himbeer-, pinkfarbene oder rhodolithähnliche Farbtöne (Purpurrot) bei künstlicher Beleuchtung. Aus unterschiedlichen Winkeln kann man all diese Farben in ihm sehen. Viele weitere Farbvarianten treten möglicherweise in wieder anderen Lichtverhältnissen auf. Hauptmerkmal des Farbwechsel-Diaspors ist seine Vielzahl an lichtempfindlichen Farbtönen und die überragende Erscheinung in gemischten Lichtquellen (z. B. eine Mischung von Sonnenlicht, das durch ein Fenster scheint, in Verbindung mit Innenbeleuchtung), bei der alle seine Farben gleichzeitig leuchten. ). Mancher Farbwechsel-Diaspor zeigt sogar den begehrten Katzenaugeneffekt (Chatoyance). Ein Farbwechsel-Diaspor mit beiden Phänomenen (Farbwechsel und Chatoyance) ist außerordentlich selten. Der Farbwechsel-Diaspor muss optimal und augenrein geschliffen werden, um den ihm innewohnenden Farbwechsel zu maximieren
Pflege des Farbwechsel-Diaspors
Der Farbwechsel-Diaspor sollte keinen Temperaturschocks ausgesetzt werden. Er ist sehr empfindlich und soll daher nicht mit Dampf oder Ultraschall gereinigt werden.