Der Zirkon

1. Einleitung
Dieser glasklare Edelstein ist nicht mit dem synthetischen Zirkonia zu verwechseln.
2. Name, Herkunft und Geschichte
Name
Für die Bezeichnung „Zirkon“, die auch dem chemischen Element „Zirkonium“ den Namen gegeben hat, gibt es zwei mögliche Ableitungen: zum einen das arabische „zarkun“ (Rot) und zum anderen die persischen Wörter „zar“ (Gold) und „gun“ (Farbe). Diese Beschränkung in den Farben ist irreführend, da dieser Edelstein tatsächlich in einer Vielzahl an Farben vorkommt
Herkunft
Zirkone findet man in Kambodscha, Nigeria, Sri Lanka und Tansania, wobei Kambodscha die Hauptquelle weltweit für Blaue Zirkone ist.
Geschichte
Zirkon gab es als Edelstein bereits in der Antike. Er wurde in einigen der ältesten archäologischen Stätten der Welt gefunden.
Auch taucht er in verschiedenen alten Schriften auf, darunter in der Bibel und einem Hindu-Gedicht über den mythischen Kalpa-Baum, der mit Blättern aus Zirkon geschmückt gewesen sein soll. Einige Quellen erwähnen eine jüdische Legende, in der ein Engel namens „Zirkon“ vorkommt, der im Garten Eden über Adam und Eva wachen sollte. Unter seinem alten Namen „Hyazinth“ findet der Zirkon mehrfach in der Bibel Erwähnung, zuerst als einer der „feurigen Steine“ (Hesekiel 28, 13-16), die Moses überreicht und in den Brustschild Aarons eingesetzt werden (2. Mose 28, 15-30), und dann als einer der zwölf Edelsteine, die die Grundsteine der Stadtmauer des Himmlischen Jerusalem schmücken werden (Offenbarung 21, 19-20). Andreas, Bischof von Caesarea, war Ende des 10. Jh. einer der ersten Kirchenschriftsteller, die die zwölf Edelsteine des Himmlischen Jerusalem mit den Aposteln in Verbindung brachten: Den Hyazinth (Zirkon) wies er dem Apostel Simon zu.
3. Charakteristika und Entstehung
Charakteristika
Zirkone weisen eine starke Doppelbrechung auf, bei der das Licht, wenn es auf den Stein trifft, in zwei Strahlen aufgespalten wird. Selbst für das ungeübte Auge ist dieser Effekt als Verdoppelung der Facetten unmittelbar zu erkennen, wobei dies allerdings ein wenig vom jeweiligen Betrachtungswinkel abhängt. Bei dickeren Edelsteinen ist die Doppelbrechung stärker ausgeprägt. Sie verleiht dem Stein zwar keine größere Brillanz, erzeugt aber oft wunderschöne, funkelnde Mosaikmuster und erzeugt den Eindruck von größerer optischer Tiefe. Weitere Merkmale des Zirkons sind sein herrliches diamantengleiches Funkeln, seine Brillanz und sein Feuer.
Entstehung
Der Zirkon ist eine natürliche Schönheit, die aus Zirkonium-Silicat besteht. Der Zirkonia, mit dem er oft verwechselt wird, ist dagegen ein Produkt aus dem Labor: Zirkoniumdioxid wurde im Jahr 1892 entdeckt, aber erst 1937 fand man Zirkonia in seinem natürlichen Zustand. Die natürlich vorkommenden Zirkoniakristalle sind jedoch viel zu klein, um zu Edelsteinen geschliffen zu werden. In den siebziger Jahren gelang es sowjetischen Wissenschaftlern am Lebedew-Institut für Physik in Moskau schließlich, Zirkoniakristalle im Labor zu züchten. Seit den achtziger Jahren wird Zirkonia als der Diamantersatz schlechthin vermarktet.
4. Varietäten
Der Zirkon kommt in unzähligen Farben vor, darunter Blau, Champagner, Kaffee, Zimt, Cognac, Gold, Grün, Honig, Orange, Rot, Safran, Kurkuma, Weiß (farblos) und Gelb.
Eine besondere Varietät ist der Ratanakiri-Zirkon: Ein blauer Zirkon aus Ratanakiri, einer kambodschanischen Lagerstätte, die dafür bekannt ist, einige der weltweit besten Exemplare zu liefern.

Ratanakiri-Zirkon
Eine besondere Varietät ist der Ratanakiri-Zirkon: Ein blauer Zirkon aus Ratanakiri, einer kambodschanischen Lagerstätte, die dafür bekannt ist, einige der weltweit besten Exemplare zu liefern.
5. Behandlung und Pflege
Manche Edelsteine verblassen oder kehren zu ihrer Ursprungsfarbe zurück, wenn sie starkem Licht ausgesetzt sind. Setzen Sie Zirkone nicht unnötig lange diesen Bedingungen aus! Zirkone können problemlos mit Dampf gereinigt werden. Von einer Reinigung mit Ultraschall ist abzuraten.