Name

Der Name „Granat“ stammt vermutlich vom lateinischen Begriff für „Korn“ ab und spielt damit auf die rundliche Form gefundener Roh-Edelsteine an. Auf mikroskopischer Ebene zeigen Granat-Kristalle dagegen eine kubische Form. Teilweise wird auch angenommen, der Name deute die optische Ähnlichkeit zu den roten Früchten des Granatapfelbaumes an. Dabei gibt es Granate in weitaus mehr Farben als nur Rot.

Chemische Zusammensetzung der Granate

Granate sind Silikate mit einer ähnlichen Strukturen und verwandtem Chemismus, die sich deutlich in ihrer Farbe unterscheiden.

Herkunft

Die verschiedensten Granat-Varietäten stammen aus unterschiedlichen Regionen der Welt: Indien, Kenia, Madagaskar, Mosambik, Nigeria, Sri Lanka und Tansania.

Lindi Granat
Merelani-Mint-Granat

Geschichte des Granats

Er ist Bestandteil zahlreicher alter Erzählungen, in der griechischen Mythologie wird er vor allem in der Legende der Entführung Persephones durch Hades erwähnt. Auch in jüdischen und muslimischen Überlieferungen findet dieser Edelstein Erwähnung, wobei seine besondere Leuchtkraft im Mittelpunkt steht. Noch heute sind Granate ein Symbol für Licht, sowie für Treue und Wahrheit. Natürlich finden rote Granate nicht nur in Erwähnung in alten Legenden, sondern wurden aufgrund ihrer Schönheit bereits früh in Schmuck gefasst. Schon die Wikinger nutzen Granatschmuck als Grabbeigabe, um den Toten den Weg nach Walhalla zu erleuchten. Kreuzfahrer schmückten ihre Rüstungen mit Granat, da sie sich in seinem Schutz sicherer fühlten. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde der Granat zu einem wahren Mode-Edelstein, besonders böhmische Granate waren beliebt.

Charakteristika des Granats

Trotz ihrer ähnlichen chemischen Zusammensetzung und Kristallstruktur zeigen die einzelnen Varietäten unterschiedlichste Farben, was auf die jeweilig enthaltenen Metalle (Mangan, Calcium, etc.) zurückzuführen ist. So ergibt sich für die Granate eine Farblinie von Violett über Schoko, Grün, Orange, Gelb, Pink und schließlich Rot, insgesamt sind ca. 38 verschiedene Handels- und historische Granatarten bekannt.

Granat-Varietäten

Der Mosambik-Granat trägt seine Herkunft bereits im Namen. Dieser Granat kann als klassische Varietät bezeichnet werden. Er zeigt das bekannte und beliebte Granat-Rot, das auf den ersten Blick an einen dunklen Rubin erinnert.

Der Malaya-Granat wird bis heute an nur einem einzigen Ort abgebaut – in Ostafrika, wo er einst entdeckt wurde. Die afrikanische Schönheit zeigt ein intensives Orange, zuweilen gemischt mit Pink. Leider wurde dieser Granat lang unterschätzt, so fanden sich keine Kaufinteressenten für diesen Granat und selbst im Namen spiegelt sich die anfängliche Ablehnung wider: „malaya“ ist ein Suaheli-Wort und bedeutet „Ausgestoßener“. Erst in den Siebzigern fand diese feminine Schönheit seine ersten Anhänger, amerikanische Edelsteineinkäufer etablierten den Malaya-Granat auf dem amerikanischen Markt..

Ein schönes Rot zeigt auch der Rhodolith, den Juwelo aus Tansania, Sri Lanka und Indien bezieht. 1882 entdeckte George Frederick Kunz diesen Edelstein im Bundesstaat North Carolina und benannte ihn nach dort wachsenden Berg-Rhododendren, die einen ähnlichen Farbton zeigen: ein schöne Mischung aus Pink, Rot und Purpur. Der neue Himbeer-Rhodolith zeigt ebenfalls feminine Rottöne, die diese Varietät aus Tansania zu einer „Königin der Granate“ erheben. Er gilt in Fachkreisen als die hochwertigste Rhodolith-Art, die derzeit auf dem Markt erhältlich ist.

Rötlich bzw. Rot-Orange ist der Spessartin – eine Granat-Varietät, die nach ihrem ersten Fundort im bayerischen Spessart benannt ist. Nach dem erstmaligen Fund im 19. Jahrhundert entdeckte man diese lebendige Varietät bald auch in Virginia. Heute kann man ihn in Australien, Brasilien, Kenia, Madagaskar, Mosambik, Pakistan, Sri Lanka, Tansania und Sambia finden. Juwelo bezieht seine Spessartine aus Nigeria.

Mosambik-Granat
Zimt-Granat

Ähnlich erstrahlt der Hessonit mit intensiver, honiggoldener Farbe. Reine Hessonite sind eher selten, die charakteristischen Einschlüsse verleihen diesem Edelstein (auch „Zimtstein“) jedoch ein bezauberndes karamellartiges Aussehen. Daher war diese Schönheit war schon bei den Indern, Griechen und Römern beliebt. Hessonite werden traditionell in Sri Lanka abgebaut. In Tansania werden außerdem schöne Exemplare gewonnen.

Neben den beliebten roten bzw. orangen Granat-Varietäten erstrahlt der Granat in verschiedenen Grüntönen. Der intensiv grüne Demantoid wurde erstmals um 1855 entdeckt und von Dr. Nordenskjöld benannt, der bereits den Alexandrit klassifizierte. Die originale Quelle befand sich im russischen zentralen Uralgebirge. (Siehe Demantoid) Diese Granat-Varietät wird durch Chrom und/oder Eisen gefärbt, je nach Vorkommen unterscheiden sich die Grüntöne untereinander.

Eine andere grüne Schönheit ist der Tsavorit, den Campbell R. Bridges entdeckte und in Anlehnung an den kenianischen Tsavo-Nationalpark benannte. In Tansania kann dieser Edelstein ebenfalls gewonnen werden. Der Tsavorit wird zudem „König der Granate“ genannt, ein Titel, der bereits nach einem ersten Blick auf diese Varietät gerechtfertigt scheint. Oftmals wird der Tsavorit mit dem Smaragd verglichen, wobei Tsavorite viel seltener sind als die grünen Berylle.

Granate mit einem sogenannten optischen Effekt sind der Farbwechsel-Granat aus Tansania und Madagaskar sowie der Kamtonga-Farbwechsel-Granat aus Kenia. Granate mit Farbwechsel sind erst seit den 70ern bekannt. Vor allem die Funde im tansanischen Umba-Tal, in Bekily in Süd-Madagaskar und in der Nähe des Dorfes Kamtonga in Kenia trugen zur Bekanntheit bei.

Typisch für Farbwechsel-Granate ist eine Änderung der Farbe von bläulichen Grün- zu rötlichen Purpurtönen bzw. von einem khakifarbenen Grün zu einem orangefarbenen Rot. Es gibt aber auch Varietäten, die von Blau-, Braun- und Grauschattierungen zu rötlich-purpurfarbenen Pinktönen wechseln. Der optische Wechsel der Farben ist auf den hohen Anteil an Vanadium zurückzuführen; manchmal ist jedoch auch die Verbindung aus Chrom, Magnesium, Mangan und Eisen für den Farbwechsel verantwortlich. Leider sind diese Granate mit optischem Effekt in nur kleinen Größen erhältlich, die ihren Betrachter trotzdem vollends in den Bann ziehen.

Pflege des Granats

Die Granat-Varietäten dürfen keinen extremen Temperaturen ausgesetzt werden, da ein Temperaturschock Beschädigungen hervorrufen kann. Auch Dampf- und Ultraschallreinigung sind nicht empfehlenswert.

Weitere Edelsteine im Lexikon

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